Riga

Kaum waren wir bei Vilnis angekommen und das Fahrrad sicher im Hinterhof verstaut, saßen wir mit Tee und Gebäck gemütlich auf dem Sofa. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen, nur der Kater Philini beschnupperte uns noch misstrauisch. Nach dem wir geduscht und gegessen hatten und die erste Ladung Wäsche in der Waschmaschine war, bot Vilnis uns an, uns mit dem Auto die Stadt zu zeigen. Gesagt, getan. So bekamen wir schon mal einen kleinen Überblick über Riga bei herrlicher Abendsonne.
Vilnis erzählte uns übrigens auch, dass es das erste mal Schnee im Mai seit über 15 Jahren gegeben hätte.
Am nächsten Tag, nach einem ausgiebigen Frühstück, erkundeten wir zu Fuß die Stadt. Das wir unsere Fahrradklamotten anhatten fiel gar nicht auf, denn an diesem Tag wurde ein großer Marathonlauf in der Stadt veranstaltet, der für reges Leben in der Innenstadt sorgte, was uns sehr gefiel. 
Nachdem wir uns das Stadtzentrum, die Markthallen und den Markt ausgiebig angeschaut hatten, kehrten wir in die Wohnung zurück, die wir den Abend für uns alleine hatten, da Vilnis mit seiner Lebensgefährtin zu ihrem Landhaus gefahren war. 
Die Möglichkeit der Küchennutzung mit richtiger Pfanne ließen wir uns natürlich auch nicht entgehen. So machten wir es uns nach Pfannkuchen auf dem Sofa gemütlich. 
Tags darauf machten wir uns nach gemütlichem Frühstück, mit frisch gewaschener Wäsche auf den Weg. Beim nächsten Supermarkt konnten wir nicht widerstehen und mussten uns lettische Süßigkeiten kaufen, die wir bei Vilnis kennengelernt hatten. So fuhren wir aus der Stadt und suchten uns gegen Mittag eine Bushaltestelle, an der wir unser vorgekochtes Mittagessen verspeisten. Als alles gepackt war und wir fast schon losfahren wollten fielen Viola die Süßigkeiten ein, und sie sagte: "warte, es gibt doch noch Nachtisch!" Genau in diesem Moment stiegen zwei Junge Erwachsene an der Bushaltestelle aus ihren Auto und fragten: "Would you like some Ice Cream?" Wir bekamen beide ein Eis in die Hand gedrückt und die beiden erklärten, sie hätten uns auf der Straße gesehen und sich gedacht, lass den Radfahrern ein Eis kaufen gehen. Nach kurzem Smalltalk und dem Genuß der "typisch lettischen" Eiscreme fuhren wir weiter, ganz begeistert über die Freundlichkeit, die uns entgegen gebracht wurde. Wir verbrachten die Nacht in einem kleinen Waldstück und fuhren am nächsten Tag über die Estnische Grenze.