Wir freunden uns mit Polen an!

In den letzten Tagen haben wir viel erlebt, sind gut voran gekommen aber hatten bisher nicht die Muse und das Internet um euch daran teilhaben zu lassen.
Aus Kolobrzeg heraus haben wir erstmal ordentlich Strecke gemacht. Ganz überrascht waren wir nach 80 Kilometern, dass das auch auf den Straßen Polens geht. Noch überraschender fanden wir allerdings die Begegnung mit einem Fuchs, der uns an diesem Tag über den Weg lief. Er hatte nämlich sein Abendessen dabei - ein Huhn hatte dran glauben müssen. Gegen Abend erreichten wir dann einen wunderschönen Strand, den schönsten bisher, und hatten so, zumindest für kurze Zeit, das perfekte Karibik-feeling. Dort verbrachten wir auch die Nacht.
Am nächsten Tag ging es bald mit den Ereignissen weiter. Kurz nach dem losfahren entdeckten wir nicht weit ab des Weges pferdegroßes Rotwild. Wir sind immer noch begeistert wie viel wilde Natur Polen zu bieten hat. Am Abend auf einem kleinen Campingplatz stürmte es so sehr, dass sich die Stangen unseres Zeltes kräftig durchbogen. Schnell entscheiden wir dieses doch an einen windschattigeren Platz umzuziehen. Als wir dort morgens frühstückten sprach uns eine Frau vom Nachbarwohnwagen auf polnisch an. Auch als wir ihr signalisierten, dass wir sie nicht verstehen, sprach sie ungehemmt weiter. Was sie uns sagen wollte erfuhren wir 10 Minuten später, als wir zwei Tassen Tee in die Hand gedrückt bekamen. Generell finden wir es spannend, wie viel wir hier immer wieder auf polnisch angesprochen werden. Mit einem megapack gebrannter Erdnüsse (900 Gramm für knappe 3 Euro) waren wir gut gerüstet für den Slowinzischen Nationalpark, durch den wir an diesem Tag fuhren. Dieser war landschaftlich sehr schön und auch das Wetter spielte mit. Zumindest solange der starke Wind nicht direkt von vorne kam. Gegen Abend stellte sich langsam die Frage, wo wir übernachten können. Im Nationalpark Zelten wollten wir nicht, zumal dies auch ausdrücklich verboten war. Aber auch unsere Kräfte waren langsam am Ende. Wie passend, dass der einzige Ausweg aus dem Nationalpark sich als Sandweg herausstellte, der mit unserem Fahrrad meist unbefahrbar war. Also schoben wir mit letzter Kraft weiter und fanden direkt hinter dem Ausgang des Parks einen schönen Platz an dem wir unser Zelt aufstellten. Der nächste Tag verlief ziemlich Ereignislos, aber wir kamen, wie in dem letzten Tagen häufig, super voran. Am Abend organisierten wir uns in Danzig einen Schlafplatz für den nächsten Tag, da wir planten auf die Halbinsel Hel zu fahren und von dort mit der Fähre nach Danzig.
Das haben wir dann auch gemacht, nur der Teil mit der Fähre ging dann schief. 38 Kilometer waren wir die Halbinsel lang gefahren, um rauszufinden, dass die Fähre erst ab dem ersten Mai verkehrt. Also ging es wieder rückwärts und auf die Suche nach einem Campingplatz, denn Wildcampen war auf der schmalen Halbinsel kaum möglich. Nach dem wir inzwischen bei Regen 5 Campingplätze angefahren hatten, welche uns alle abwiesen oder geschlossen hatten kamen wir wieder an der Mündung der Halbinsel an. Dort gab es noch einen letzten Campingplatz und hier hatten wir Glück. Zwar war der Campingplatz von einer Muckenplage befallen, die zwar nicht stachen, uns allerdings schon auf der Hinfahrt ständig im Weg und überall waren, trotzdem waren wir froh einen Platz für unser Zelt gefunden zu haben. 
Der nächste Tag war so Nass wie keiner bisher. Es regnete so durch dass wir anstatt bis Danzig zu fahren nur bis Gdynia kamen und dort tropfnass und verzweifelt in einer Jugendherberge Zuflucht suchten. So hatten wir einen warmen, trockenen Platz und konnten den Komfort einer richtigen Matratze genießen. Was für eine Wohltat!
Über Zoppot, wo wir unsere erste polnische Waffel mit Erdbeeren und Schlagsahne aßen, ging es nach Danzig. Dort kamen wir recht gestresst vom Stadtverkehr an und es wurde nicht besser. Danzig ist zwar eine sehr schöne Stadt, aber Fahrrad fahren macht dort keinen Spaß. So sind wir schnell weiter um außerhalb einen Schlafplatz im Grünen zu finden. Zwischendurch fuhren wir mit einem Fährfloß zum Preis von einem Fahrrad (echt geschickt ein Tandem) über einen Fluss. Abends fanden wir einen gut sichtgeschützten Platz in einem schönen Küstenwald. Gestern kehrten wir dann dem Meer den Rücken zu um das russische Kaliningrader Gebiet zu umfahren. Denn ein Visum haben wir nicht und das an der Grenze zu erhaltende kurz Zeit Visum ist zur Zeit nicht erhältlich.
Vormittags gab dann unser Ständer den Geist auf, super schon wieder ein Fahrrad Problem!
Ein Teil war abgebrochen und das Fahrrad stand nicht mehr alleine. In der Stadt Elblag gab es glücklicherweise einen Fahrradladen der zwar keinen neuen Ständer, aber eine Werkstatt hatte. Nach 1,5 Stunden war der Ständer repariert und unsere Vorderrad mit einem neuen Mantel ausgestattet, da der alte anfing zu brechen.
Auch einen Campingplatz mit Küche, Waschmaschine und Trockner gab es, was unserer vielen Dreckwäsche und dem Bedürfnis nach anderem Essen sehr entgegen kam.
Inzwischen haben wir es auch geschafft die Fotos des letzten Blogartikels hoch zu laden, so dass ihr jetzt viel zu schauen habt. 

Das WLAN ist leider so schlecht,  dass die Bilder später folgen.