Die Kilometer purzeln leichter als gedacht!

Sonntag Morgen um 9: Das Handy klingelt. Unser Hinterrad ist fertig!

Also schnell zum Fahrradgeschäft, dort gibt es gute Nachrichten. Unsere Nabenschaltung ist zwar gut gebraucht, aber nicht kaputt und jetzt wieder bestens gefettet. Die Freude war groß und das Hinterrad auch von uns Fahrradleihen erstaunlich schnell wieder eingebaut.
So starteten wir gegen 11 Uhr mit Sonne im Rücken richtung Wismar.

Das Wetter war fantastisch und uns das erste mal beim fahren richtig warm. Selbst um einen Sonnenbrand kamen wir nicht drum rum. Selbst die Hügel konnten uns nicht am vorran kommen abhalten. Das hat erst die auf dem Foto zu sehende Barrikade geschafft. Aber es half nichts, um zur Ostsee ohne einen rießen Umweg zu kommen mussten wir da drüber. Gesagt getan. Gepäck runter vom Rad, Rad über die Sperre gehoben und weiter. Das war der Plan, aber bis zum Punkt weiter kamen wir nicht. Denn Viola bemerkte das unsere Fleacejacken fehlten. Die hatten wir vor 8 Kilometern ausgezogen und hinten drauf gelegt. Zurück fahren und suchen, oder beschließen sie nicht mehr zu brauchen? Wir entschieden uns für ersteres, schließlich ist es Abends noch seeehr kalt. Also haben wir unser liebes Tandem wieder zurück gehoben und sind ein bisschen frustriert rückwärts gefahren.

Als wir uns gerade einen Berg hochkämpften den wir davor nur runter gefahren waren, hing Haukes Jacke im Gebüsch. So früh hatten wir sie nicht erwartet, aber wo war Violas? Vorbei kommende Spaziergänger hatten sie weiter oben gesehen, also voll motiviert Berg auf.

Mit beiden Jacken im Gepäck und diesmal auch gut festgezurrt, ging es wieder richtung Ostsee. An der Brücke mit Hinderniss angekommen beschlossen wir dort an dem wunderschönen Fluss zu zelten. Bis abends genossen wir die wunderbare Sonne und grüßten die viele vorbei kommenden Radler.

Am nächsten Tag starteten wir früh, das Tandem hatten wir zum Glück bereits Abends über die Sperre getragen und konnten nun frisch gepackt starten.

Um 9 Uhr war dann endlich Meer in sicht! Es war eiskalt und so haben wir es nicht lang am Strand ausgehalten, aber schön war es!
Mit dem Wissen, dass in Wismar eine Studentenbude auf uns wartet, fuhren wir die Hügel der Steilküste rauf und runter.
Nach 65 Kilometern unsere bisherigen Höchstleistung kamen wir in Wismar an.

Auch in Wismar wurden wir gut versorgt und konnten Dienstag ohne Muskelkater in den Tag starten. Das nächste große Etappenziel sollte Rostock am Donnerstag sein. Eiskalter Wind ließ uns die Küste im Schneckentempo erkunden und keine Gelegenheit zur Pause. Sind euch beim Fahrradfahren schon mal die Zehen eingeschlafen? Uns passiert das öfter, und wenn sie dann noch am erfieren sind, ist das echt eine doofe Mischung.
Trotzdem kamen wir recht gut vorran und hatten zur Mittagspause schon 45 Kilometer hinter uns. Bis Rostock, wo eine Freundin auf uns wartete, waren es nur noch 40 Kilometer. Es lief so gut, dass wir einfach bis Rostock weiter fuhren. Bei ihr angekommen waren wir echt überrascht wie viel aus unseren Muskeln raus zu holen war!